Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Technik rund um den Käfer
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SirGroovy
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von SirGroovy »

Servus Red 1600i,

wow. O.K. Da muss ich mich erst mal durch fräsen. :)

Servus Gemeinde,

ich war am WE wieder fleissig. Mit diesen Dosen hab ich einige Lackmängel behoben. Waren eher kosmetische Berichtigungen als ernsthaftes lackieren.
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Ausserdem hab ich dauerelastischen UBS in den Radhäusern versprüht. Primär in den Bereichen die ich kürzlich neu eingeschweisst habe.
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Zu Weihnachten habe ich neue Türdichtungen für den Käfer bekommen. Diese habe ich auch eingebaut.
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Die Motorhaube stieß immer ganz leicht an der Heckstossstange an. Ich habe die Stoßstange deshalb etwas weiter heraus gezogen. Jetzt passts schon besser.
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Ebensfalls zu Weihnachten habe ich die Chrom Zierleisten für die Trittbretter bekommen. Ich hatte letztes Jahr schon versucht sie zu montieren. Bin aber mangels Wissen an den Clips gescheitert. Ich habe dann im I-net gelesen, dass man die Trittbrettbezüge an bestimmten Stellen mit dem Cutter Messer einschlitzen muss. Dann steckt man die Clipse durch und verbiegt sie um 90°. Wirklich einfach wenn man erst mal weiss wie es geht.
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Dann gibts da ja noch das Problem mit dem Zünschloss/Lenkradschloss. Ich habe mir ja über Ebay ein gebrauchtest bestellt. Das Problem bei dem Ding war, dass der Schlüssel wirklich ABARTIG hakte. Ungelogen. Von 20 Versuchen den Schüssel auf "Garage" zu drehen, war einer erfolgreich. Das ist im laufenden Betrieb unhaltbar. Ich beschloss deshalb aus zwei Schlössern eines zu bauen und begann sie zu zerlegen.
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Leider hat irgendwer beim original Schloss diesen Zapfen bündig abgeschnitten:
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MIt einer Zange den Zapfen heraus zu ziehen war also unmöglich. Ich musste ihn ausbohren. NATÜRLICH war es mir nicht möglich das Schloss so ein zu spannen, dass der Bohrer gerade durch den Bolzen gebohrt hätte. Und so suchte sich der 2,5mm Bohrer seinen eigenen Weg. :D Zum Schluss half nur noch zarte Gewalt mit dem Gummihammer. Das Ende vom Lied: Der Schließzylinder war draussen. Leicht lädiert aber nicht schlimm. Nur wollte der Schließzylinder vom alten Schloss nicht ins neue passen. Er war fast 3 cm zu kurz! Also alles umsonst. Ich muss mir ein neues Lenkradschloss/Zündschloss suchen.

Worauf ich besonders stolz bin, ist dass ich es geschafft habe die Rücklehnen der Sitze zu reparieren. Der Prüfer der den ersten HU Versuch unternommen hatte, hatte diese moniert. Er hat es nicht auf die Liste geschrieben, aber er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ihm das missfällt, dass die Lehnen bald 10 cm Spiel hatten. Ich hab also die Bolzen die durch die Bodenschienen der Sitzflächen laufen wieder fest geschweisst. Und zwar diesmal von zwei Seiten und nicht nur von Innen so wie das ab Werk der Fall war.
Obwohl ich mit einem Holzbrett die Rosshaar Polsterung großzügig abgedeckt habe brannte diese natürlich einmal. :D :roll: Aber mit einer Handvoll bereitgestelltem Schnee war das gleich kein Problem mehr. Ich habe den betreffenden Sitz dann für 2 Std. nach draussen befördert und argwöhnisch beäugt. Es soll ja auch Schwelbrände geben. Aber alles gut. Nach dem ich die Schweißpunkte (welche mir übrigens ausgesprochen gut gelungen sind. :-D ) mit POR15 versorgt hatte habe ich noch Stopmuttern verbaut. Jetzt haben die Sitzlehnen überhaupt kein Spiel mehr und lassen sich vorzüglich vor und zurück klappen.

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

SirGroovy
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AHS IMP 1
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von AHS IMP 1 »

.... son gewisses Grinsen drauf....
... sagen immer schlicht garnix zu den Schweißarbeiten ....
Das ist jetzt aber unfair! Keiner von uns ist Tüvtler, oder erhebt den Anspruch Restaurator zu sein.
Ok, Rostklopfen können wir schon ganz gut. ;) + glaubt ihr etwa, das ich missratene Schweißungen ins Netz stelle?
Neee. :lol:
Lästern tue ich auch nur über Schweißnäte, wo ich es an gleicher Stelle versucht habe es besser zu machen. Denn Öl, Farbe, Unterbodenschutz, dünn gerostete Bleche, versteckter Rost, Feuchtigkeit z.B. in Blechdopplungen kann man bei den Reperaturschweißungen schwer mit einkalkulieren.
Mal hat man zentimeterweise ein unproblematisches Schmelzbad + dann pustet irgendein Dreck das weg, oder einseitig wird das Schmelzbad zu kalt + man kleckst Hügel draufrum. 2mm weiter wirds dann zu heiß + schwuppdiewupps hastè `n Loch. Und selbst, wenn man glaubt die Hitze vom Schmelzbad im Griff zu haben, schäumt plötzlich ein angeschmolzener Rost mit hoch + versaut die Naht.

Red hat die Blechnachbearbeitung so super beschrieben, das ich eigentlich nicht dazwischen quatschen wollte. Schneller war er auch noch! ;)

Aber @Sir, meine Erfahrungen zum modelierenden Schleifen will ich trotzdem mal zum Besten geben.
Weil ich zum Feilen zu faul bin, ist die Flex mein bester Freund + an schwer zugänglichen Stellen ein Druckluftstabschleifer.

Ich halte nix von flexiblen Schleifern! Die schleifen Irgendwas weg, nur nicht das, was man will. Vom flächigen Arbeiten halte ich auch nix. Da schleift man nur irgendwoirgendwiewas rum.
Aber die Hitze an der Schleifstelle muss man beachten. Sobald die Schleifstelle Anlauffarben kriegt, ist es zu spät + man handelt sich schon Probleme ein. Red hat da die Härtung in Bezug auf die Stabilität von tragenden Teilen eingeworfen. Aber selbst bei einem Klecks auf`n Blabla-Blech ist das Mist. Diese Stelle ist abrasiev schwerer abzutragen + meistens bleibt da ein Buckel oder man schleift das umliegende Material ausversehen dünner.
Von den Flex-Schleifscheiben bin ich bei dünnem Material auch kein Freund. Mit denen kann man zwar genau schleifen, bringen aber noch mehr Hitze in die Schleifstelle, als eine Fächerscheibe.
Lieber eine abgerutschte 230er Trennscheibe inner 115erFlex im 45Grad Winkel + damit das überschüssige Material punktuell wegnehmen. Der Vorteil ist, du siehst beim hin+herrutschen die Schleifstelle. Und der Wind von der Scheibe kühlt. Natürlich nicht freihand, sondern aufgestützt. (Aber man beachte den Warnhinweis auf diesen Scheiben! Kein Schruppschleifen!!!) Also keinesfalls flach schleifen!! Auch die Drehzahl ist zu beachten, falls deine Flex sich regulieren läßt. Mir ist mal so eine Scheibe explodiert + z. Glück steckte sie nur im Arm. ;) Das brauch sehr,sehr lange, bis das rauseitert. ;) :lol:

Für die Freunde des Skisports: In den Kantenfeilen ist oft ein(e) gute(r) Karosseriefeile/-hobel drin. Damit lassen sich auch ohne Feilenhalter kleine Stellen nachbearbeiten.

Nochmals @Sir. Bei vielen was man im WWW liest, wird der eigene Ehrgeiz angekratzt. Also gib dir Mühe!
Aber klassifiziere es voher, ob es Reperatur oder Restauration sein soll!

Uwe
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... aber immer noch Familienprobleme! Inzwischen meine schwerste Lebenskrise, die es zu meistern gilt.
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Red1600i
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von Red1600i »

Das mit dem schwierigen Schweissen und Schleifen danach erklärt sich so:

Karosserieblech ist eigentlich ein ganz weicher Stahl, früher nannte sich das Blech ST-12 oder ST-14. Butterweiches Zeug.

SG-Draht ist aber recht hochwertig legiert und dann schmilzt man auch das Zeug noch auf. Und kühlt es durch das umgebende Blech auch noch sehr schnell wieder ab. Klar, das geht fast schon Richtung Härtung.

So'n SG-Schweißpunkt ist sehr hart und ist alles andere als einfach rauszuschleifen, das setzt sehr gute Werkzeuge und Schleifmittel voraus.

Früher wurden solche Reparaturen autogen geschweisst oder hartgelötet. Speziell Hartlöten im Sichtbereich war bis vor wenigen Jahren noch Stand der Technik, da wurden noch C-Säulen gelötet und dann voll gefinisht, eine unsichtbare Naht war da am Dach. Macht heute keiner mehr, viel zu teuer ... beim RR gibt's das noch.

Beim Hartlöten und auch autogen Schweissen härtet das Material nicht so auf, es bleibt weich.

Nur möchte ich dir jetzt nicht nahelegen, den Käfer mit der Flamme zu schweissen. Da sind viele, sehr viele Autos abgefackelt... und das wollen wir bestimmt nicht.
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Red1600i
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von Red1600i »

Was anderes: du hast jetzt diesen grauen Steinschlagschutz gespritzt. Den wirst du schon noch schwarz oder rot lackieren?

PVC bzw. dieses Material ist nicht 100% wasserdicht, es ist porös und auch von der Diffusion nicht wasserdicht. Sollte der Untergrund keinen aktiven Schutz bieten, unterrostet es schnell.

Beim Käfer würde ich Radhäuser so instandsetzen: die Fläche innerhalb des Kotflügels bearbeiten, bis ein paar Millimeter vor dem Sichtbereich am Keder. Die Flächen mit einem Excenter beschleifen, das geht damit schnell und einfach. Beschleife die Übergänge vom abgekratzten Blech zu noch vorhandenem Unterbodenschutz, schleife die Stufe glatt. Diese Übergänge sind optisch immer ein Problem wenn man sie so sieht. Und beschliffen werden sie unsichtbar. Nebenbei hat es einen guten Effekt: die Haftung wird wieder einwandfrei, es schält nicht ab.

Also: Schön glatt schleifen, dann grundieren, mit diesem Steinschlagschutz spritzen, Fahrzeuglack spritzen und dann erst die Bewurffläche nochmals schwarz spritzen. Die Doppelung zum Kotflügel sollte nur Farbe sehen, keinen Steinschlagschutz, der würde quetschen und später reissen.

In etwa so:

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Meinen 1600i habe ich sehr ähnlich gemacht: geschliffen und teilweise gestrahlt. Alles, was nach Rost aussah, beseitigt. Dann flächig grundiert, ich habe da einen 2K Spraydosen EP Grundierer von Spies Hecker verwendet, das war 1999. Danach 2K Decklack in Rot, auch Spies Hecker, der ist auch heute noch rot (das Bild da oben ist aktuell vom letzten Jahr, also etwa 12 Jahre Betrieb und immer noch rostfrei.
Als Schwarz benutze ich einen Pulyurethan Dickschichtlack, wird auch als Steinschlagschutz verkauft, Auto-K. Hält excellent.

Und ganz wichtig: fette die Schrauben mit Kupferfett ein. Geht viel leichter wieder raus und schützt vor Rost.



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SirGroovy
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von SirGroovy »

Servus AHS IMP 1,

vielen Dank für Deine Tipps. Ich werde das beherzigen.

Servus Red1600i,

so ähnlich wie Du habe ich das auch gemacht. Nur hatte ich nicht geplant, den grauen UBS noch zu lackieren. Einfach deswegen, weil ich darunter ja DREI Schichten Por15 habe. Das ist Wasserdicht. :-D

CU

SirGroovy
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von SirGroovy »

Servus Gemeinde,

hier kurz ein Text Update. Ich möchte morgen den dritten HU Versuch starten. Deshalb habe ich nun die letzten Tage noch folgende Arbeiten durchgeführt:

- Neues Lenkradschloss verbaut. Funzt ganz hervorragend!
- Rückenlehnenentriegelung an der Beifahrerseite repariert. Hierfür habe ich eigens einen kleinen Hebel konstruiert. Funzt und sieht gut aus. :-D
- Kleinen Griff für den Handschuhfachdeckel konstruiert.
- Käfer gewaschen und angefangen den Lack auf zu polieren. Die Chrom teile habe ich ebenfalls aufpoliert. Die haben ein bisschen Flugrost angesetzt. Dieser lies sich aber recht leicht weg polieren.
- Innenraum heraus gewischt.
- Sitze mit Hilfe von "Anlauger" gereinigt. Den Tipp hab ich hier aus dem Forum. Vielen Dank dafür. Schon beängstigend, wie gut das Zeug in Verbindung mit einem Glitzi Schwamm funktioniert.

Des weiteren hab ich heute früh gelbe Kennzeichen besorgt. Hierfür hab ich mir hier wieder eine EVB Nummer gekauft. Ich habe morgen um 8:00 Uhr einen Termin bei der TÜV Stelle. Drückt mir die Daumen!

Eine generelle Frage hab ich noch! Mal angenommen der Prüfer findet Mängel die ich vor Ort ohne großen Aufwand beheben kann, z. B. einen Wackelkontakt an einem der Standlichter, darf ich das dann auf dem Parkplatz der Prüfstelle beheben und danach gleich noch einmal einen Versuch/Nachuntersuchung machen? Wie wird sowas vom TÜV generell gehandelt? Weil wenn das kein Problem ist, dann würd ich tatsächlich etwas Werkzeug einpacken...

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

SirGroovy

Tante Edit: WUSCHIG!!!!!!111EINSELF
Zuletzt geändert von SirGroovy am Mi 20. Mär 2013, 11:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von Sasquatch »

Viel Glück, ich drück dir die Daumen, obwohl: eigentlich sollte es schon geschehen sein.
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von AHS IMP 1 »

Nachuntersuchungen am gleichen Tag sind kostenfrei. Egal, wo du die Mängel behebst.
Birnchentauschen, Kontaktlaschen nachdrücken kann man oft vor Ort + der Prüfer macht keine extra Nachuntersuchung draus.

Viel Glück
Uwe
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von woita »

Nene Frank, morgen 8:00!

Ich drück dir die Daumen!
Ists der gleiche Tüv wie beim letzten mal, dann sollts ja kein Problem geben. Du hast ja alle erforderlichen Sachen ausgebessert und dann sollts schon laufen.

gruß woita
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Re: Bitte ein 66'er Export, Herr Ober!

Beitrag von PeterHadTrapp »

*Daumenmitdrück* das klappt bestimmt. Bei Eurem Prüfer bräuchte ich mit meinem wahrscheinlich auch drei VErsuche ...
Manche Vorderachsprobleme sind Hinterachsprobleme - man muss nur den richtigen Leuten zuhören
Status: Großvater-Newbie
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