Moonhaube und Luftführung

[Redhotfirebug]

So, wird Zeit für mein erstes Thema!

Ich habe vor, mir selbst eine Motorhaube im Empi-Moon-Stil fürn Käfer zu zimmern. Grund dafür ist, dass der jetzige 1200er Motor baldmöglichst durch einen 1600er ersetzt werden soll.

Dass man sich auch darunter auch was vorstellen kann, hier ein Bild aussm Netz:
(Quelle: http://www.airspeedparts.com/gallery/al ... i-lid2.jpg)


Ich will die Haube nicht exakt nachbauen, sondern daran angelehnt eine eigene für meinen, Baujahr 1985, machen.

Also hab ich mir eine alte Haube besorgt, erstmal sauber gemacht und Dellen rausgeklopft:

P1150937.jpg (65.76 KiB) 5724 mal betrachtet

Mit Papier habe ich verschiedene Arten, Winkel für die Lufteinlässe ausprobiert. Der auf der rechten Seite gefällt mir schon ganz gut von der Form her, muss aber größer sein. Das Papier dient als Vorlage für das Blech, welches nachher eingeschweißt wird. Darunter werden vorher die Öffnungen ausgesägt.

P1150938.jpg (66.33 KiB) 5724 mal betrachtet

Da ich aber nicht glaube, dass diese Öffnungen zur Kühlung reichen, will ich die Haube zusätzlich oben aufstellen. Dann wird die Luft ja richtig "hineingepresst", sprich mehr Kühlung. Oder glaubt ihr, die Öffnungen der Haube würden ausreichen? Wobei bei der Moon Haube ja keine Luft direkt in den Motorraum geleitet wird, sondern durch den Luftstrom über der Haube die heiße Luft ja sozusagen rausgesaugt wird.
Bin momentan etwas ratlos was ich machen soll, klar ich könnte auch eine Serienhaube von einem anderen Modell nehmen, die schon die Öffnungen hat. Aber wo wäre dann der Spaß dabei?

Gruß, Dominik.

[Vari-Mann]

Hi
Wie kommst du darauf das da Luft raus gesaugt werden könnte ?
Der Käfer hat einen Luftgekühlten Motor.Das Kühlluftgebläse pumpt bei 4000U/min etwa 600 Liter Luft Pro Sekunde !
Das heißt in einer Minute saugt es 36.000 Liter Luft an durch alle Öffnungen.Bildlich sind das 3600 Eimer a 10 Liter Volumen die da in den Motortraum rein flitzen.
Daszu kommt dann noch der Luftverbrauch der Vergaser. 1 KG Benzin benötigt 14,7 KG Luft um optimal zu verbrennen.Ich kenne nu das Gewicht/Volumen Verhätniss von Luft nicht,aber zu den 36.000 Liter kommt nochmal einiges dazu.
Also wie soll etwas warme Luft nur den hauch einer Chance haben gegen diesen Luftstron in den Motorraum raus zu kommen ? BZW wie soll da was raus gesaugt werden ? Wo soll das noch her kommen? Wenn da etwas strömt geht es rein in den Motorraum.

Und wenn du so freistehende Kanten machst müssen die für den Tüv eine Gummischutzleiste tragen damit sich niemand verletzen kann daran wenn zum Unfall kommt.Oder du mußt eine ordentlich Rundung dran bördeln.

Vari-Mann

[Redhotfirebug]

Hallo Vari-Mann, danke für deine schnelle Antwort!

Ich bin davon ausgegangen, dass ein Strömungsmitriss entsteht und so die Luft aus dem Motorraum gesaugt wird (siehe Bild unten).

Strömungsmitriss.jpg (26.29 KiB) 5697 mal betrachtet

Deinen Zahlen zufolge lag ich wohl falsch. Im Motorraum entsteht bei geschlossener Haube ja fast schon ein Unterdruck.

Gruß, Dominik.

[AHS IMP 1]

1KG Luft ist bei 1000 mbar Luftdruck 1m³. Bei 10Liter Spritverbrauch/Stunde(100km) saugt der Motor ca 2,45m³/Minute.

Irgendwo hatten wir schon mal die Diskusion in Bezug auf den "Motorkiller"-Kameispoiler. Man müsste einfach mal ein paar Bindfäden an die Motorhaubenluftschlitze + an das Lüftungsgitter unter der Heckscheibe machen. Bei einer Probefahrt müsste man das mal filmen. Dann wüßte man genau, wann + wo Luft rein oder raus geht.

Uwe

[Red1600i]

Rein aerodynamisch reisst in etwa kurz nach der Mitte des Käfers die Strömung ab. Am schönen Dach liegt sie etwas länger an, im Gürtelbereich wegen den Kotflügeln nicht mal bis zur B-Säule...

Nach dem Strömungsabriss liegt nur noch turbulente Strömung an... und die saugt nicht wie ein Venturi die Luft raus, da ist nur noch Chaos Theorie...

Der Motorkiller ist deswegen verschrien, weil er tatsächlich etwas Luft am Eintritt hindert. Ja, er ist etwas schlechter.

Ursächlich für den Ruf ist aber, dass dieses Teil nur von sportiven Käfertretern montiert wurde. Und genau wegen diesem Treter Fahrstil sind die Maschinen schneller verreckt als bei den Normalos.

Das ist so wie bei den Mantas: Fuchsschwanz dran und es sitzt ein Narrischer am Steuer

[vw71h]

mach die Schlitze hinten wie es Dir gefällt, aber stelle die Haube nicht oben auf. Das sieht blöd aus und ist auch nicht notwendig

Gruß
Walter

[Redhotfirebug]

Danke für die vielen Antworten!
Meine Bedenken scheinen sich doch nicht zu bewahrheiten. Ich werde also die Haube so machen, wie ich es mir ursprünglich gedacht habe
Dazu habe ich die Papierschablonen also auf 1mm Stahlblech übertragen. Wie Vari-Mann schon erwähnt hat, wird der Tüv von den scharfen Blechkanten sicherlich nicht begeistert sein. Also habe ich an die Blechteile noch einen 8 mm Streifen angezeichnet, den ich später einfach umbördeln werde (wie leichtsinnig doch das Wort "Einfach" manchmal verwendet wird )

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Das Blech habe ich mit einer Zange erst einmal in regelmäßigen Abständen um ca.30 Grad nach oben gebogen. Macht man dies nicht gleichmäßig genug, verbiegt sich das ganze Werkstück, ist also schon anfangs eine Geduldsarbeit.

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Das ganze wird so lange gemacht, bis eine Kante von 90 Grad erreicht ist. Hier sieht das ganze noch ziemlich wellig aus...

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[Redhotfirebug]

Um die Kante noch weiter zu "schärfen" habe ich mit dem Hammer direkt senkrecht auf die Bördelkante geschlagen. Die Kante gewinnt dadurch merklich an Schärfe, was für das spätere umlegen wichtig ist. Man muss nur sehr aufpassen, die Kante nicht gleich wieder umzuhauen.

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Um den Wellen der Bördelkante entgegenzuwirken habe ich mit einer Handfaust und dem Hammer gearbeitet. Hierbei sollte man darauf achten, die Handfaust immer fest gegen Kante und Untergrund zu drücken.

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Die Wellen sind somit verschwunden und das ganze sieht wesentlich sauberer aus. (Die etwas wellige Sägekante verschwindet später beim umlegen des Bördels.)

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[Redhotfirebug]

Mit einem Aluminiumhammer habe ich die Kante schließlich umgelegt. Einen Holz- oder Aluminiumhammer sollte man hier dringend verwenden, da sonst Schäden im Blech entstehen können. Auch muss hier wieder darauf geachtet werden, das ganze gleichmäßig über die gesamte Kante zu verteilen, da sich sonst das Blech verzieht. Das Blech ist hier im Schraubstock eingespannt.

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Diese Kante dürfte dem Tüv-Prüfer einen guten Tag bescheren, bin selbst etwas stolz darauf, so fürs erste mal...

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Jetzt muss das Werkstück noch an die Haube angepasst werden! (Die überstehenden Kanten oben und unten fallen der Blechschere zum Opfer.)

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[Redhotfirebug]

Um das Blech in Form zu bringen, kamen zuerst ein altes Rollerrad, dann ein Stück eines ehemaligen Laternenmasts und zur Feinarbeit schließlich ein Besenstiel zum Einsatz. An Geduld sollte es einem bei dieser Arbeit nicht fehlen...

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Das Ergebnis nach fast 4 Stunden Arbeit:

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Morgen steht dann noch die andere Seite an. Darunter werden dann vorher noch die Luftöffnungen ausgeschnitten, bevor die Bleche stumpf eingeschweißt werden können.
Doch für heute reicht es mir erstmal.

Gruß, Dominik.