Blechteile vor dem Einbau verzinken, Wie?

[AHS IMP 1]

Mein Junior hat in die Vollen gegriffen + sich von seinem Geburtstagsgeld ein Blech-Upgrade für sein http://www.motor-talk.de/blogs/m-t-phoenix-projekt besorgt.

Ich war zwar für die "zurechtbasteln Lösung". Aber Recht hat mein Junior schon. Wenn, dann richtig!







Sie waren zwar schmerzhaft teuer, aber nach eingehender Prüfung scheinen die Seitenteile von guter Qualität zu sein. Die des Querträgers eher so durchschnittlich.



In den Blechdopplungen ist ja Herstellermäßig keine Grundierung/Rostschutz. In den Hohlräumen ist die schwarze Grundierung auch nur sporadisch vorhanden. Da habe ich meine Bedenken, das es langfristig hält.

Nun zur eigentlichen Frage:
Galvanisch-Verzinken, Feuerverzinken oder 'Sonst-wie-behandeln'?

Uwe

[Drago]

Frag den Markus von uns der ist Meister in der Galvanik

[Red1600i]

Diese Radhaus Blechteile kann man nicht verzinken. Sowas wird normalerweise KTL grundiert, das dringt tief ein und beschichtet auch Hohlräume. Wenn da nix drin ist, sind sie nur gespritzt... merkst du aber anhand der Kratzfestigkeit sofort, KTL ist recht hart.

Zerzinken geht nicht, weil...
... du die Teile erst entlacken müßtest oder strahlen
... Reste in den Doppelungen bleiben und dann beim Verzinken rausblühen
... Doppelungen keinen Zinkaufbau möglich machen
... Säure in den Doppelungen bleibt.

Diese Teile gestrahlt, verzinkt und erneut lackiert würden wegen der Säurereste eine sehr kurze Lebensdauer haben, es würde von den Doppelungen aus extrem rausblühen. KTL Reste im Verzinkungsbad bilden eine häßliche Kruste aus den Doppelungen, säurehaltig.

Du könntest alle Doppelungen vor dem Verbau mit einem extrem flüssigen Wash Primer ausfüllen. Der ist extrem kriechfähig, sehr gut schützend und von der Haftung extrem gut. Reinlaufen lassen, schwenken, und überflüssigen Primer wegwischen.

Beim Verschweissen blank machen und die blanken Doppelungen mit Schweiss Primer beschichten. Der Primer ist Zink-Zinn haltig und schützt sehr gut in der Doppelung.

Alles nachher gut entfetten, primern, abdichten und üblicher Lackaufbau. Dann hält das.

[vw71h]

Mein Junior hat in die Vollen gegriffen + sich von seinem Geburtstagsgeld ein Blech-Upgrade für sein http://www.motor-talk.de/blogs/m-t-phoenix-projekt besorgt.

Ich war zwar für die "zurechtbasteln Lösung". Aber Recht hat mein Junior schon. Wenn, dann richtig!

Uwe

Kriss denkt schon richtig, finde ich
Und Euer Werkstattmeister macht ja auch super die "Eingangskontrolle"

[AHS IMP 1]

Ich hab's heute nach Red's Anleitung nach geprüft.
Die Radhäuser scheinen KTL zu sein. Relativ kratzfest + Farbe überall. OK, Fast überall, auf den Schweißpunkten der angeschweißten Laschen ist schon Rost.
Der Querträger hinter Reseveradmulde ist nur lackiert. in den Hohlräumen ist er teilweise nicht "Schwarz". Es sieht nach Zinkgrundierung aus. Und in den Doppelungen nach Rost.

Schlauer bin ich aber nun auch nich'.

Uwe

[Red1600i]

Auf den Schweisspunkten ist schon der Rost? Wow, das Teil haben'se dann durchs Bad geschossen... das sollte nicht sein.

Möglich wäre, dass mit zuviel Strom geschweisst wurde und Kupfer sich auflegiert hat. Das macht Badstörungen und nachher eben Rost. Verschleife das an den Punkten. Hast du so einen kleinen Bandschleifer alias Schleiffinger?

[AHS IMP 1]

Ich habe mal versucht ein paar Detailfotos zu machen.

Bei diesem Bild vom Querträger sieht man gut, wie keine Farbe in der Hohlraum gelangt ist.
evtl kann man auch erkennen, das ist den Dopplungen noch nicht einmal Grundierung ist.


Durch's Loch geguggt sieht man den Flugrost in den Dopplungen.


Und noch ein paar Bilder der Schweißpunkte + Nähte der Seitenteile.


Ich hatte auch auf Schlacke auf den Nähten spekuliert. Normalerweise rosten Schweißnähte doch nicht so schnell, wie das umliegende Blech. ???

Uwe

[Red1600i]

Der Querträger sieht nur gespritzt aus, der wurde nicht KTL lackiert. Großer Mist, den solltest du vor dem Verbau noch richtig rausspritzen mit Grundierung, solange du noch hinkommst.

Das beim Radhaus an den SG Nähten ist kein Rost, das ist Glas. Die Unreinheiten beim Schweissen verglasen, das ist Schlacke. Die solltest du wegmachen, bei dynamischer Belastung splittert die ab und es ist blankes Eisen drunter. Ist aber ein sehr bekanntes Problem bei SG Nähten, dafür gibt's ja schließlich eine Drahtbürste ... ok, wird in der Industrie aber auch nicht überall gemacht. Im Innenraum ist es völlig belanglos, keine Korrosionsbelastung.

Trotzdem: das ist bestenfalls Prototypenqualität, keine Serie. Da brutzelt einer die Teile mit einer Hilfslehre zusammen und punktet sie nachher aus... nur damit die Vorrichtung sehr, sehr billig bleibt. Qualitativ ist das nicht toll, noch dazu ist die Schweissqualität der Heftpunkte recht mittelmäßig. Also das war kein Könner, eher eine Hilfskraft. Ich würde mich schämen, wenn solche Teile mein Werk verlassen würden...

[AHS IMP 1]

----solange du noch hinkommst.----
....an den SG Nähten ist kein Rost, das ist Glas...Schlacke.
....Prototypenqualität.... Ich würde mich schämen...

1.stens -
Genau das ist mein Grundgedanke. Da macht sich der Junior eine riesen Arbeit + nach kurzer Zeit hat er die Sch.... wieder. Das soll ja nicht nur eine Lebensverlängerungs-über-den-TÜV-Maßnahme werden.

2.tens
Möchte ich dir ma' mein Dank für die umfangreiche Jugendhilfe hier aussprechen.
Und auch für die unermüdliche "Beratung eines beratungsresistenten Alten".
Von dem Gedanken der Feuerverzinkung bin ich noch nich' weg. Von Flammspritzverzinkung habe ich k.A. + bei der Galvanischen habe ich auf Grund meiner damaligen Buggy-Motor-Verblechung Bedenken bei den Dopplungen + Hohlräumen

3.tens
An einigen Heftpunkten + "Schweißnähten" Ist es vermutlich nur Schlacke ohne Farbauftrag.
Aber auf einigen Bildern lässt sich bestimmt erkennen, das es echter Rost ist + sich der Rost schon unter die KTL zieht.

4tens
Weiss ich genau, das wir einen perfekten Lackaufbau nicht hinbekommen. Der wird 'Homemade'.
(Aprobo Homemade http://thelawl.com/funny/homemade-porsche-car/)
Er sollte halt besser als eine Verkaufslackierung werden + vor allem nachhaltiger.

5tens
Ich freue mich echt über die Qualität der Seitenteile.
Die Punkt-an-Punkt-Schweißungen sind auch nich' schlechter als wir es auf Anhieb hinbekommen würden.

Das macht mich echt kirre + langsam ertappe ich mich dabei, das ich über das Oberflächenverhalten der zu heißen Schweißnähte in unzugänglichen Hohlräumen nachdenke. Ist kalt draufkleben evtl. besser als durchschweißen?

Uwe

[Vari-Mann]

Die Qualität der Blechteile wird sich in den komenden Jahren auch nicht mehr bessern denke ich,dazu sitz diese Geiz ist Geil mentalität zu tief,und solange dann noch die Gier der Hersteller oder Vertreiber dazu kommt ist da nichts zu machen.

Allein die Aufnahme für den Bremsflüssigkeitsbehälter auf dem vorletzten Bild,schaut euch dagegen mal einen von einem eurer Mexe an,das ist doch ein lacher.Rubbelige scharfe Kanten,das Blech irgendwie in die form gedrängt.Echt traurig,und da wollen die auch noch Geld für. Das ding würde ich rausreißen und einen schönen von einem Spender einsetzten,mit sauberen Kanten und einer schänen Bördelkante.
Oder ist das nicht der Halter ? Man weiß ja nie.

Bei den Arbeiten denke ich immer an Kinderarbeit die wo für kleines Geld geleistet wurde,denn wenn da jemand mit etwas Liebe seinen ,oder zumindest mit Fachwissen,seinen Job machen täte wäre das alles nicht so mieß.

Vari