Von einem, der auszog, um eine HU zu bekommen
Verfasst: Fr 22. Apr 2011, 06:25
Es ist wieder einmal soweit: an unserem Cabrio zeigt die HU-Plakette noch die Farbe des Vorjahres, die Sonne wird kräftiger, also muss man mal zur zuständigen Prüforganisation und sich nen aktuellen Kleber holen.
Dachte ich. Bis gestern.
Jetzt bin ich eines Besseren belehrt: dreimal bei zwei Prüforganisationen gewesen, keinen Kleber bekommen.
Erster Akt: Bei der HU
Kurz nach acht, in der Halle der Prüforganisation A. Alle loben den kleinen Lars (unser Käfer heißt Lars, weil er so weiß ist wie Lars der kleine Eisbär) ob seines Gesamtzustandes, allgemeines Wohlwollen macht sich breit.
Nur auf dem Bremsenprüfstand schwächelt er, hinten rechts geht fast gar nichts. Naja, muss ich die Bremse wohl erst einstellen, ist ja eigentlich kein Ding, denke ich. Noch.
Eine Station weiter, der Prüfingenieur (der übrigens sehr nett war, er kann ja im Prinzip auch nichts dafür) beschaut sich, nachdem er den Wagen von unten angesehen und alles für gut befunden hat, die montierten ATS Classic, 5 1/2j 15, ET 25, ein wenig genauer. Zwischendurch liest er im Fahrzeugschein.
Oh, oh, Probleme? Ja, da gäbs ein Problem: die Felgen seien nicht eingetragen, meint er, es fehle der Herkunftsnachweis. Wäre aber kein Problem, ich muss wegen der Bremse ja eh nochmal wiederkommen, Gutachten und ABEs kann man herunterladen.
Und ich dachte bisher immer, dass die Dinger eingetragen sind. Da steht auch was von ATS, aber eben mit 35er ET. Naja, halt eben beim Hersteller die ABE runtergeladen und ab gehts.
Zweiter AKt: heimische Garage
Nachdem Lars sein Hinterteil in der Höhe hat beginne ich, die Bremsbacken anzulegen. Ums Verrecken kann ich mir nicht merken, wierum man hebeln muss, um welchen Effekt zu erzielen, das Einstellen dauert eine Weile.
Anschließend noch rasch ins Internet, bei ATS finde ich dann auch Gutachten für die Felge. Und, noch besser: das Käfer Cabrio, speziell der 1303, steht drin. Was ich nicht gesehen habe war die Auflage, entweder die Kotflügel zu verbreitern oder zu bördeln. Der Prüfer siehts.
Dritter Akt: Bei der HU, die zweite
Inzwischen ist es elf Uhr, freudestrahlend und siegesgewiss fahre ich wieder bei der Prüforganisation vor. Meine Freude (auch diesmal finden alle den kleinen Lars soooo niedlich) währt nicht lang: der Prüfingenieur sieht den Hinweis mit den gebördelten Kanten, er ist aber wohlwollend und versucht, ob die Räder auch so freigängig sind. Sind sie nicht, und der Hinweis, dass wir schon seit zehn Jahren so fahren und auch weder bei HU noch beim H-Gutachten diese Rad-Reifenkombination als nicht ordnungsgemäß angekreidet wurde. Im Gegenteil, beim H-Gutachten habe ich sogar extra auf diese Kombi hingewiesen und gefragt, ob sie erlaubt sei. Wurde mir damals bestätigt.
Vierter Akt: daheim
Angefressen wie nix fahre ich wieder heim, um zu suchen, ob es nicht eventuell doch eine ABE für das Rad gibt. Als erstes mal bei ATS selbst anrufen, vielleicht wissen die was. Ja, die wissen was: ABE gibts keine, aber das Gutachten, das ich schon habe, und man muss, um die Räder eingetragen zu bekommen, entweder bördeln oder verbreitern. Tolle Wurst.
Der Nachbar, der eine auf Reifen spezialisierte Autowerkstatt betreibt weiß Rat: fahr doch einfach zu einer anderen Prüforganisation, rät er.
fünfter Akt: zweite Prüforganisation
Mittlerweile ist es ein Uhr. Ich mache mich auf den Weg zu einer anderen Prüforganisation. Um es kurz zu machen, auch dort gelingt es mir nicht, die HU zu bestehen. Hier scheitert es schon an der Bremse. Offensichtlich sitzt der rechte Radbremszylinder fest, denn auch hier bringt die Bremse nicht genug Leistung. Die Handbremse ist jetzt in Ordnung, die Betriebsbremse nicht. Da es damit keinen Sinn hat breche ich die Prüfung ab und fahre heim.
Epilog:
Ich hatte schon seit längerem vor, umzurüsten auf meine 4 1/2er original VW Weltmeisterfelgen, die Reifen dafür habe ich auch schon. Das Problem ist, dass die einen Zentimeter breiter sind als die im Brief eingetragenen Originale: es sind 165er. Darauf befragt antwortete mir irgendwann im dritten Akt der für Sondereintragungen zuständige Prüfingenieur, nachdem er die als Reserverad mitgeführte Felge angesehen und den VW-Stempel entdeckt hatte, dass das eingetragen werden müsse, er muss mal sehen, ob er was dazu findet, ob diese Reifenbreite auf dem Lars zugelassen ist.
Dass ich zwischenzeitlich im alten Brief vom Lars die richtige Reifengröße gefunden habe ficht das nicht an, er muss suchen, und wenn Prüfingenieure suchen wird das teuer. Wahrscheinlich stehen unsere ATS bereift in Hannover zum Verkauf.
Dachte ich. Bis gestern.
Jetzt bin ich eines Besseren belehrt: dreimal bei zwei Prüforganisationen gewesen, keinen Kleber bekommen.
Erster Akt: Bei der HU
Kurz nach acht, in der Halle der Prüforganisation A. Alle loben den kleinen Lars (unser Käfer heißt Lars, weil er so weiß ist wie Lars der kleine Eisbär) ob seines Gesamtzustandes, allgemeines Wohlwollen macht sich breit.
Nur auf dem Bremsenprüfstand schwächelt er, hinten rechts geht fast gar nichts. Naja, muss ich die Bremse wohl erst einstellen, ist ja eigentlich kein Ding, denke ich. Noch.
Eine Station weiter, der Prüfingenieur (der übrigens sehr nett war, er kann ja im Prinzip auch nichts dafür) beschaut sich, nachdem er den Wagen von unten angesehen und alles für gut befunden hat, die montierten ATS Classic, 5 1/2j 15, ET 25, ein wenig genauer. Zwischendurch liest er im Fahrzeugschein.
Oh, oh, Probleme? Ja, da gäbs ein Problem: die Felgen seien nicht eingetragen, meint er, es fehle der Herkunftsnachweis. Wäre aber kein Problem, ich muss wegen der Bremse ja eh nochmal wiederkommen, Gutachten und ABEs kann man herunterladen.
Und ich dachte bisher immer, dass die Dinger eingetragen sind. Da steht auch was von ATS, aber eben mit 35er ET. Naja, halt eben beim Hersteller die ABE runtergeladen und ab gehts.
Zweiter AKt: heimische Garage
Nachdem Lars sein Hinterteil in der Höhe hat beginne ich, die Bremsbacken anzulegen. Ums Verrecken kann ich mir nicht merken, wierum man hebeln muss, um welchen Effekt zu erzielen, das Einstellen dauert eine Weile.
Anschließend noch rasch ins Internet, bei ATS finde ich dann auch Gutachten für die Felge. Und, noch besser: das Käfer Cabrio, speziell der 1303, steht drin. Was ich nicht gesehen habe war die Auflage, entweder die Kotflügel zu verbreitern oder zu bördeln. Der Prüfer siehts.
Dritter Akt: Bei der HU, die zweite
Inzwischen ist es elf Uhr, freudestrahlend und siegesgewiss fahre ich wieder bei der Prüforganisation vor. Meine Freude (auch diesmal finden alle den kleinen Lars soooo niedlich) währt nicht lang: der Prüfingenieur sieht den Hinweis mit den gebördelten Kanten, er ist aber wohlwollend und versucht, ob die Räder auch so freigängig sind. Sind sie nicht, und der Hinweis, dass wir schon seit zehn Jahren so fahren und auch weder bei HU noch beim H-Gutachten diese Rad-Reifenkombination als nicht ordnungsgemäß angekreidet wurde. Im Gegenteil, beim H-Gutachten habe ich sogar extra auf diese Kombi hingewiesen und gefragt, ob sie erlaubt sei. Wurde mir damals bestätigt.
Vierter Akt: daheim
Angefressen wie nix fahre ich wieder heim, um zu suchen, ob es nicht eventuell doch eine ABE für das Rad gibt. Als erstes mal bei ATS selbst anrufen, vielleicht wissen die was. Ja, die wissen was: ABE gibts keine, aber das Gutachten, das ich schon habe, und man muss, um die Räder eingetragen zu bekommen, entweder bördeln oder verbreitern. Tolle Wurst.
Der Nachbar, der eine auf Reifen spezialisierte Autowerkstatt betreibt weiß Rat: fahr doch einfach zu einer anderen Prüforganisation, rät er.
fünfter Akt: zweite Prüforganisation
Mittlerweile ist es ein Uhr. Ich mache mich auf den Weg zu einer anderen Prüforganisation. Um es kurz zu machen, auch dort gelingt es mir nicht, die HU zu bestehen. Hier scheitert es schon an der Bremse. Offensichtlich sitzt der rechte Radbremszylinder fest, denn auch hier bringt die Bremse nicht genug Leistung. Die Handbremse ist jetzt in Ordnung, die Betriebsbremse nicht. Da es damit keinen Sinn hat breche ich die Prüfung ab und fahre heim.
Epilog:
Ich hatte schon seit längerem vor, umzurüsten auf meine 4 1/2er original VW Weltmeisterfelgen, die Reifen dafür habe ich auch schon. Das Problem ist, dass die einen Zentimeter breiter sind als die im Brief eingetragenen Originale: es sind 165er. Darauf befragt antwortete mir irgendwann im dritten Akt der für Sondereintragungen zuständige Prüfingenieur, nachdem er die als Reserverad mitgeführte Felge angesehen und den VW-Stempel entdeckt hatte, dass das eingetragen werden müsse, er muss mal sehen, ob er was dazu findet, ob diese Reifenbreite auf dem Lars zugelassen ist.
Dass ich zwischenzeitlich im alten Brief vom Lars die richtige Reifengröße gefunden habe ficht das nicht an, er muss suchen, und wenn Prüfingenieure suchen wird das teuer. Wahrscheinlich stehen unsere ATS bereift in Hannover zum Verkauf.