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Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: So 16. Okt 2011, 18:22
von woita
Servus Wohnzimmer,

durch mein Stöbern bin ich mal auf folgendes gestoßen. Und zwar werden noch Käfer für Feldversuche gesucht, die einen Stahlriemen für den Limabetrieb und die Kühlluft ausprobieren. Die Komponenten sind hierfür kostenfrei.
http://www.syngear.co.uk/slides.php

Nun würd mich mal euer erster Eindruck und Meinung dazu interessieren. Lustig ausschaun würds ja schon ;)

gruß woita
Beschreibung

Das SYNGEAR Drive System nutzt einen Stahlriemen zum Antrieb der Gebläse- und Generatoreinheit.

Auf Grund des geringen Gewichts und der sehr niedrigen Biegesteifigkeit erreicht der Antriebsriemen einen sehr hohen Übertragungswirkungsgrad. Dadurch zeigt der Motor des VW Käfers eine sehr schnelle Reaktion auf eine Bewegung des Gaspedals und verbraucht weniger Treibstoff.

Das SYNGEAR Drive System soll vor Serienfertigung in einem groß angelegten Feldversuch getestet werden. Für diesen Feldversuch werden Fahrer von VW Käfern gesucht. Das Antriebssystem wird dafür kostenlos zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen und Bilder zeigt die Internetseite "www.syngear.com".

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: So 16. Okt 2011, 20:35
von ami 56
Bis 34 PS hält er, bei mehr Leistung muss man nachfragen und auf eigenes Risiko. Bei solchen Bemerkungen fällt bei mir die Klappe und schon tendiert mein Interesse gegen null.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: So 16. Okt 2011, 21:02
von woita
:D Jo, is halt bisher wahrscheinlich nur an einem einzigen Käfer probiert worden.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Mo 17. Okt 2011, 05:49
von Sasquatch
Ich frag mich was das bringen soll. Ich fahre mit den handelsüblichen Keilriemen seit fast 30 Jahren problemlos.
Und wenn einem son Ding dann kaputtgeht kann man nirgends Ersatz bekommen.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Mo 17. Okt 2011, 07:54
von woita
War auch mein erster Gedanke. Ausserdem kann man mit erleichterten Riemenscheiben auch was rausholen.
Mir fehlen die Gewichtsangaben und ausserdem find ich im Netz nicht wirklich etwas über den Stahlgliederriemen.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Mo 17. Okt 2011, 18:22
von Red1600i
So ein Schmarrn... alleine die Riemenräder wiegen ein vielfaches.

Und überall im Motorraum sind glänzende metallische Partikel... ne danke, hab keine Lust auf Rost.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 10:12
von Porsche1303
für mich sieht das auch nicht irgendwie technisch aufwertend aus.. sondern eher von Goßvaddern repapfuscht.

Ich tendiere da auch eher zum guten alten Keilriemen.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 11:56
von PeterHadTrapp
was soll der Nutzen davon sein ?

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 12:34
von woita
Ich denk, der einzige Nutzen wäre, dass sich beim beschleunigen der Riemen nicht mehr ausdehnt, sondern die Kraftübertragung da direkt stattfindet. Ansonsten kann ich keinen Vorteil entdecken. Na und ich weiß nicht, ob nicht der herkömmliche Riemen weniger wiegt, als der Stahlriemen. Sooo schwer ist der auch wieder nicht.

Re: Feldversuch mit Stahlriemen als Antriebsriemen

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 15:28
von LudwigDierl
Ich möchte mich als Konstrukteur des SYNGEAR Antriebssystems in die Diskussion einschalten.

Zunächst einmal freue ich mich darüber, dass das SYNGEAR Antriebssystem in der VW Käferszene Beachtung gefunden hat. Denn ich musste lernen, dass es Innovationen im Bereich der guten alten Mechanik in dem virtuellen Zeitalter schwer haben, überhaupt wahrgenommen zu werden.

Was ist nun das Besondere an dem SYNGEAR Antriebssystem?

Dazu muss ich kurz etwas zur Historie der Innovation sagen.

Ursprünglich stand die synchronisierte Übertragung von Drehbewegungen zwischen zumindest zwei Riemenscheiben mit einem Stahlriemen im Vordergrund. Dazu verfügen die Riemenscheiben zwischen den beiden Riemenscheibenlaufflächen über eine Verzahnung, die in die Öffnungen des Stahlriemens eingreift und so eine synchronisierte Übertragung der Drehbewegung zwischen zumindest zwei Riemenscheiben ermöglicht.

Insofern ist die Anwendung ohne Verzahnung eine Sonderform des SYNGEAR Antriebs. Ich habe mir den VW Käfer ganz bewußt als Testplattform für diese Sonderform ohne Verzahnung ausgesucht, weil erstens der Riemen gut zugänglich ist, zweitens ein Reissen des Riemens keinen katastrophalen Schaden verursacht und drittens der Riemen durch den Antrieb der Gebläse- und Generatoreinheit ordentlich belastet wird.

Die einzelnen Riemenelemente bestehen aus hochfesten Federbandstahl (Festigkeit circa 5x so hoch wie Baustahl) und haben eine Dicke von 0,15 mm. Als Werkstoff wird Kohlenstoffstahl oder Edelstahl verwendet. Aufgrund der geringen Dicke besitzt der Riemen eine sehr niedrige Biegesteifigkeit, wodurch ein Übertragungswirkungsgrad von annähernd 100% erreicht wird.

Herkömmliche Keilriemen oder Flachkeilriemen liegen in einem Wirkungsgradbereich von 90 bis 95 Prozent. Ein Bekannter aus der VW Käfer Viertelmeilen-Rennszene hat mir mitgeteilt, dass Motorentestläufe mit und ohne Keilriemen gezeigt haben, dass ein herkömmlicher Riemenantrieb circa 15% der Motorleistung verbraucht. Das ist ein Grund weswegen in dieser Viertelmeilen-Rennszene meist ohne Riemenantrieb gefahren wird.

Also mit dem SYNGEAR Antrieb wird weniger Kraftstoff verbraucht. Der Motor reagiert auch deutlich empfindlicher auf das Gaspedal. Positiv wirken sich hier auch das geringe Gewicht des Riemens und der Polyamid-Riemenscheiben aus. Zur Zeit verfügen die Polyamid-Riemenscheiben noch über Stahlflanschelemente. Bei der Serienfertigung werden die Stahlflanschelemente durch Aluminiumflanschelemente ersetzt.

Als weitere Besonderheit kann der Riemen beim VW Käfer innerhalb von maximal 5 Minuten getauscht werden. Auch muss er nicht nachgespannt werden.

Aber jede Innovation ist nur so gut, so zuverlässig sie auch ist. Deshalb suche ich VW Käferfahrer, die bereit sind, den Antrieb im Alltagsbetrieb zu testen. Ich selbst habe mit meinem Mexikokäfer bisher circa 3000 Kilometer Teststrecke im Alltagsbetrieb absolviert. Wer also ernsthaft Interesse hat, sollte eine kurze Nachricht senden an: engineering@synchroflat.com.

Bilder und ein kleines Video können auf der Internetseite "www.syngear.co.uk" betrachtet werden.