diejenigen, die mit in Sorsum waren kennen die GEschichte schon ein bisschen, für alle anderen und als Warnung möchte ich sie jetzt doch mal sortiert erzählen.
Mein Käfer Horst hat ja den alten Look im Innenraum bekommen, also mit Nadelstreifentacho, Zusatzinstrumenten im Stil der 60er Jahre und so weiter.
Der von mir verwendete Tacho ist der letzte Nadelstreifentacho aus den Export- bzw. L-Käfern der schon eine eingebaute elektrische Tankuhr hat, sich also auf den ersten Blick von meinem 1302-Tacho nur im Design unterscheidet und in der fehlenden Kontrolllampe für die Heckscheibenheizung.
Ansonsten ist das alles sehr bauähnlich, die Tachos sehen von hinten praktisch gleich aus, auch die Tankuhren sind austauschbar, was Befestigung und Aussehen der Rückseiten angeht, die Ausschnitte im Tacho für die Tankuhr sind auch gleich.
Ich hatte also diesen Tacho:
gegen diesen Tacho:
ausgetauscht. Alles funktionierte prima, auch die Tankuhr zeigte einigermaßen realistische Werte an, zumindestens im Stand. Recht deutliche Schwankungen im Fahrbetrieb wurden mir von anderen Käfer-Fahrern als "normal" bestätigt. Also war ich der Meinung, dass das alles so weit schon seine Richtigkeit hat und freute mich meines schicken alten Tachos MIT Tankuhr.
Nach ein paar Tagen in denen die Tankuhr keine mittleren Werte mehr, sondern nur noch voll oder fast leer anzeigen wollte, hat sie sich dann vor etwa 4 Wochen ganz verabschiedet und ließ sich zu keiner Anzeigetätigkeit mehr überreden, der von Woita empfohlene Schnell-Test (Zündung an, Steuerleitung vom Tankgeber abziehen und auf Masse legen, wenn das Instrument dann anzeigt ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Geber defekt), führte zu der Erkenntnis, dass der Tankgeber wohl das zeitliche gesegnet hat.
Als wir jetzt bei Helmut waren, gab es ein paar Tankgeber zum ausprobieren - also Kabel abgezogen, Ersatz-Tankgeber angeschlossen, Schwimmer von Hand auf Stellung "VOLL" gebracht, Zündung ein und kucken was passiert. Schnell war ein funktionierender Tankgeber gefunden. Darüber freute ich mich so, dass ich mich entschied, den Tankgeber gleich einzubauen.
Dazu musste natürlich der alte defekte Geber ausgebaut werden und was da zum Vorschein kam, gab doch allen Anlass zur Beunruhigung.
Die versammelte Phalanx der Käfer-Hochkaräter (Vari, Uwe, Woita, Helmut, Frank) denen ich dann meinen kaputten Geber zeigte, machten ziemlich betroffene Gesichter, bis es Vari aussprach, sinngemäß: das war da so heiß dass das Plastik vom Tankgeber weggeschmort ist - in Deinem Tank. Das hätte mit etwas weniger Glück durchaus "BUMM" machen können".
Wieder zuhause angekommen habe ich mir nun die Sachen mal etwas genauer angekuckt, was recht einfach ist, weil ich meinen "Ersatz-Nadelstreifen-Tacho", der mit meinem verbauten baugleich ist sowie meinen originalen 1302-Tacho in der Vitrine liegen habe.
Die Tankuhren sind was Gehäuse, Anschlüsse und Befestigungen angeht austauschbar.
Die Konstanter hinten auf den Tankuhren ebenso.
Die Beschriftungen der Tankuhren scheinen gleich zu sein:
1302-Tankuhr: 37/8 Herstellungsdatum 9/71
Nadelstreifen: 37/8 Herstellungsdatum 1/68
Die Beschriftung der Konstanter ist auf der Vorderseite unterschiedlich:
1302-Konstanter: 613 Herstellungsdatum 9/71
Nadelstreifen-K.: 55 Herstellungsdatum 1/68
dagegen sind die Rückseiten der Konstanter wieder identisch beschriftet, dort findet sich auf beiden die Zahlenreihe: 50/5/1
Was ich nirgendwo gefunden habe, ist ein Hinweis darauf, ob der Tacho mitsamt Tankuhr und Konstanter vielleicht (die Vermutung wurde am Sonntag geäußert) doch einer 6-Volt-Anlage enstammt.
Gab es schon die L- bzw. Export-Käfer in 68 mit 12 Volt-Anlage ???
Was mach ich nun ???
Anhand der Beschriftungen dürften die Instrumente selbst eigentlich austauschbar sein, während die Konstanter scheinbar nicht ganz baugleich sind.
Möglichkeit 1:
- ich tausche nur den Konstanter und baue meinen 1302-Konstanter auf die Nadelstreifen-Tankuhr
Möglichkeit 2:
- ich tausche die Tankuhr komplett und baue meine 1302-Tankuhr inklusive dazugehörigem Konstanter ein.
Ich habe mich nun für Möglichkeit 2 entschieden.
Ich baue also meine 1302-Tankuhr mitsamt Konstanter in den Nadelstreifen-Tacho ein. Das hat den Vorteil, dass ich dann sicher sein kann, dass alle drei Elemente (also Tankgeber, Tankuhr und Konstanter) zusammengehören und so funktionieren sollten, wie es gedacht ist - ohne plastikschmelzende Hitzeentwicklung.
Ich werde wohl das Ziffernblatt der alten Optik anpassen indem ich ein nachgesetztes Ziffernblatt bei der 1302-Tankuhr aufklebe.
Ich hoffe, dass ich dann einen geregelten Betrieb MIT Tankuhr OHNE "Bumm" haben werde.
Für mich war das ein ziemlich schockierendes Aha-Erlebnis. Ein kleiner scheinbar nur optischer Umbau auf ein älteres Instrument, alles scheint soweit zu funktionieren wie es soll und man denkt sich nachdem das im Fahrbetrieb hinhaut absolut überhaupt nichts dabei, während man völlig unsichtbar mit einem Tankgeber umherfährt, der im Tank so heiß wird, dass das Plastik des Bauteiles wegschmilzt.
Edit: Tippfehler korrigiert und Bilder eingefügt.
